Nachrichten vom Weingut Wittmann

Westhofen, am 9. März 2015 Der Jahrgang 2014 – „Glück gehabt!“ Nach einem sehr warmen und trockenen März ergrünten die Reben in Westhofen sehr früh, bereits Anfang April. Danach folgte eine Zitterpartie: mehrere Einbrüche von Polarluft ließen uns Spätfrostschäden befürchten, doch es ging gut! Die weiterhin kalten Nächte im Mai verzögerten die Blattentwicklung erheblich. So kam es erst 50 Tage nach dem Austrieb in den ersten Junitagen zum Blütebeginn. Als wolle die Witterung die Verzögerung wieder gut machen, sprangen die Temperaturen in der ersten Junidekade über Pfingsten auf Spitzenwerte von 34°C. Die Folge war eine sehr schnelle und gleichmäßige Blüte der Reben, die Grundlage für eine frühe und gute Reife der Trauben im Herbst! Nach der Blüte war ein Entwicklungsvorsprung von 14 Tagen zu verzeichnen. Mit dem Juli endete die Trockenzeit. Es blieb warm, Schauer und Gewitter gab es nun aber häufig. Selten ist es in unserer Region im Sommer so saftig grün gewesen. Zum Glück wurden wir in Westhofen von Unwettern mit Hagel verschont. Bereits Anfang August wurde es deutlich kühler und der Sommer schien sich zu verabschieden. Die Entwicklung in den Weinbergen wurde gebremst, und der Vegetationsvorsprung schmolz. Dennoch begann die Traubenreife: bereits Mitte August konnte man erste Beeren kosten. Die langsame Entwicklung der reifenden Trauben in den kühlen Nächten des Augusts und Septembers war mit Sicherheit für eine feine und intensive Bildung von Aromen sehr förderlich. Auch im September blieb uns die Wetterlage mit vielen atlantischen Tiefausläufern erhalten. Zum Glück waren es meist nur Wolken oder auch mal kleinere Schauer, von großen Regenmengen blieben wir verschont. Mitte September begannen wir mit einer Vorlese durch alle Weinberge, um in der Hauptlese ausschließlich gesunde und ausgereifte Trauben zu ernten. Und das gelang uns dann auch: Vom Spätburgunder, dem Silvaner über die weißen Burgunder bis hin zu unseren Spitzen beim Riesling konnten wir über vier Wochen hervorragende Trauben ernten. Der intensiven Weinbergspflege, dem sehr guten Team und dem Wetterglück sei großer Dank!