8 – Ein gutes Jahr (Ausgewogene Komödie, USA/Groß-Britannien, 2006)

Regie: Ridley Scott

Drehbuch: Marc Klein

Mit Russell Crowe, Albert Finney, Marion Cotillard

Die Story könnte so auch am Vorabend im ZDF laufen: Kaltherziger Londoner Börsenmakler erfährt, dass sein Onkel verstorben ist. Da es für dessen Weingut in der Provence kein Testament gibt, beschließt er, den Besitz schnellstmöglich zu verkaufen. Natürlich erinnert er sich in Frankreich an unbeschwerte Kindertage, natürlich verfällt er einer eigenwilligen Französin, natürlich macht ihm eine uneheliche Tochter des Onkels als Erbin Scherereien. Zu diesem korkigen Plot gesellt sich wie bei einer Cuvée, die als Verschnitt, nicht als Komposition zu verstehen ist, noch die Ästhetik einer Gauloises-Reklame und Slapstick, an dem Louis de Funès – und er allein – seine Freude hätte. Dennoch: Die Szenen in der Provence, allesamt in der Nähe des Wohnortes des Regisseurs gedreht, strahlen eine Wärme aus, die zu Herzen geht und dem Film eine eigene Note geben, der ansonsten harmlos bis schal im Abgang wäre.

Dazu passt: Alois Lageder, 2010 Apollonia Pinot Noir