3 – Tierra (Surreales Drama, Spanien, 1996)

3 – Tierra (Surreales Drama, Spanien, 1996) Regie und Drehbuch: Julio Medem Mit Carmelo Gómez, Emma Suárez, Karra Elejalde Offiziell ist Àngel Schädlingsbekämpfer, der in der spanischen Provinz befallene Weinreben befreien soll. Àngel selbst hält sich für einen Engel, in der Psychiatrie stufte man ihn jedoch als schizophren ein. Zu letzterem passt, dass er sich zeitgleich in zwei Frauen verliebt: in die scheue und verheiratete Weinbäuerin Ángela und die liebestolle und junge Mari. Wie der Hauptfigur ist auch dem Film mit purer Vernunft nicht beizukommen, mal geht es ganz weit zu den Gestirnen im Weltall, mal ganz nah zu Rollasseln, Weinblättern, trockener roter Erde. Selbst die Frage, ob die Asseln nun für einen besseren und minderen Geschmack sorgen, bleibt in diesem Film, der so poetisch wie fremd auf die Welt blickt, ungeklärt. Dazu passt: Karl Fritsch, 2010 Zweigelt Red Soil

2 – Blood Into Wine (Konzentrierte Dokumentation, USA, 2010)

2 – Blood Into Wine (Konzentrierte Dokumentation, USA, 2010) Regie und Drehbuch: Ryan Page & Christopher Pomerenke Mit Maynard James Keenan und Eric Glomski Maynard James Keenan – »Sie können mich Sir nennen« – ging im Alter von 18 Jahren zur US Army. Zwei Jahre später studierte er Design. Fünf Jahre später wurde er reich, als Sänger diverser Rock-Bands, deren Stil thinking man’s metal genannt wurde, vielleicht, weil er auch Protestlieder der 60er und 70er Jahre wie John Lennons »Imagine« schredder …, äh, coverte. Was macht so jemand, wenn er langsam auf die Dreißig zugeht? Er wird Winzer – natürlich in einer der trockensten, unwirtlichsten Gegenden der Welt, einer Geisterstadt in der Wüste von Arizona. »Blood Into Wine« ist die Dokumentation einer Leidenschaft und viel, viel harter Arbeit, an deren Ende ein »magickal« und nach der eigenen Mutter benannter Wein steht, der selbst barsche Kritiker begeistert: Caduceus Nagual des Judith. Ein großer kleiner Film mit viel Liebe, Humor und Zärtlichkeit sowie – yes, Sir! – natürlich einem wein-untypischen Soundtrack. Dazu passt: Gernot & Heike Heinrich, 2011 Blaufränkisch Leithaberg

1 – Bottle Shock (Spritzige Komödie, USA, 2008)

1 – Bottle Shock (Spritzige Komödie, USA, 2008) Regie: Randall Miller Drehbuch: Randall Miller, Jody Savin, Ross Schwartz Mit Alan Rickman, Chris Pine, Bill Pullman, Rachael Taylor 1776 gründeten sich die Vereinigten Staaten von Amerika. Exakt 200 Jahre später feierten die USA einen Triumpf, den zumindest die heimischen Winzer höher einstuften dürfen: In einer Blindverkostung gewannen Weine aus dem Napa Valley gegen das Beste, was Frankreich zu bieten hatte – und die Jury bestand ausschließlich aus Franzosen. Diese Vorlage, charmant fiktionalisiert, verwandelt »Bottle Shock« rassig und trocken – mit dem göttlichen Alan Rickman als britischen Weinliebhaber, dessen Laden in Paris nicht läuft, bis er auf die Idee zum interkontinentalen Wettbewerb kommt. Zwar kann sich der Film nie so ganz entscheiden, was er sein möchte, eine kleine fiese Komödie, ein önologischer Thriller oder ein Underdog-Melodram – aber er hat Alan Rickman und damit genug Säure. Dazu passt: Claus Preisinger, 2011 Edelgraben Weissburgunder