Oestrich, den 5. November 2015
Was waren die großen Entscheidungen in diesem Jahr? Welche Strategie wurde gewählt? Im Sommer galt es, angesichts der großen Hitze, weitere Impulse zur Reifeentwicklung zu vermeiden. Zusätzlich setzten wir immer wieder Brennesseltee zur Beruhigung der Wachs- und Reifeprozesse ein.
Zu Beginn der Weinlese fragten wir uns, ob der fehlende Regen des Sommers im Herbst kommen würde – aber wir hatten Glück. Das Wetter blieb stabil, die Nächte wurden kühl und ein steter Wind sorgte für sonnig klare Tage ohne Nebel. Ein Regentag Ende September infizierte die Trauben mit dem edlen Botrytis-Pilz. Besser ging es nicht…Die Lese (nur von Hand) konnte beginnen: Unsere große Lesertruppe meisterte hoch motiviert die verschiedenen Selektionsanforderungen in den Wingerten. Es ist unglaublich, was uns dieser Jahrgang geschenkt hat: Eine Abstufung der Qualitäten von schlank über üppig bis zu wunderschön eingetrockneten edelsüßen Trauben. Der ungewöhnliche Jahresverlauf fand so in einer entspannten Lese ein beglückendes Ende.