Hahnmühle, den 11. November 2014

„…die Ernteschlacht ist geschlagen! Eine Lesekampagne, die kaum Zeit zum Atemholen ließ, liegt hinter uns.

Wie es dazu kam: Nach einem sehr warmen und trockenen Frühjahr trieben die Reben extrem früh aus. Danach folgte eine Zitterpartie, weil die Einbrüche von Polarluft auch die Gefahr von Spätfrostschäden mit sich brachten. Als wollte die Witterung diese Kälteperiode wieder gut machen, kletterten während der Rebblüte über Pfingsten die Temperaturen auf 34°C. Der Juli brachte den dreifachen Regen wie sonst üblich. Die gestressten Reben konnten wieder „auftanken“ und zeigten sich im besten Zustand. Ein einigermaßen trockener Spätsommer hätte das i-Tüpfelchen für eine optimale Reifeperiode gesetzt. Doch es sollte anders kommen: Denn der September spielte nicht mit. Statt kräftigen Windes, der eine Abtrocknung der Böden und Trauben hätte bewirken können, blieb es viel zu mild, mit sehr langen Nässeperioden. Jetzt hieß es handeln, und zwar schnell! Nur mit unserer fleißigen und erfahrenen Lesemannschaft konnten wir Schlimmeres vermeiden, indem wir in mühevoller Handarbeit schadhaftes Lesegut aussortierten. Sie sehen, die Witterung ist das Schicksal eines Weinjahrgangs und als Winzer sollte man versuchen, das Beste daraus zu machen…“