Andlau, 20. Mai 2016

Das Jahr 2015 war besonders geprägt durch zwei Monate ohne Regen. Unsere jungen Reben haben sehr unter dem Wasserdefizit gelitten, obwohl wir auch viel bewässert haben. Wir haben ca. 2/3 der neu gepflanzten Reben am Kastelberg verloren. Wenigstens hatten wir Mitte August noch ein wenig Regen, so daß unsere Weine doch noch sehr schnell zur Reife gewachsen sind.

Als erstes haben wir unseren Cremant geerntet. Ein fruchtiger und ein neuer Cremant. Beide stammen von der Lage Clos Rebberg (Terroir = Schiefer).

Nach dem Jahr 2014, welches ein sehr kompliziertes während der Lese war, ist das Jahr 2015 besser. Die Trauben haben eine gute Qualität, keine faulen und kranken Trauben. Und zu unserer Überraschung hat der Wein noch eine schöne Säure, obwohl das Jahr so heiß und trocken war. Der einzig negative Punkt ist nicht etwa die Menge der geernteten Trauben, sehr niedrig (35 hl/ha), sondern der sehr niedrige Stickstoffgehalt (Hefenährstoff). Das bedeutet – wir haben einen sehr langsamen Fermentationsprozeß. Am Anfang des Jahres 2016 war es verregneter und wärmer. Der Frühling war dafür kälter und feuchter. Genau das Gegenteil von 2015. Dieses Jahr haben wir immer noch mehr Wasser im Boden als letztes Jahr im September. Die Kälte, die wir auch in unseren Körpern spüren, spiegelt sich auch in unserem Weinkeller wieder. Vor sechs Tagen hatten wir noch eine Tagestemperatur von 10°C. Bei diesen Temperaturen können wir keine Wunder erwarten, die Fermentation der Weine geht nicht weiter.