SpiegelONLINE, 24. März 2015 Bodenbakterien machen den Geschmack

„Werden Trauben gekeltert, landen auch die darauf und darin siedelnden Mikroorganismen im Saft. Überraschend viele Bodenbakterien gehören dazu, wie Forscher in den USA festgestellt haben. Lemont – Die Bakterien im Boden eines Weinbergs beeinflussen wahrscheinlich weit stärker als bisher angenommen das Wachstum eines Rebstocks – und den Geschmack seines Weines. Auf und in den oberirdischen Pflanzenteilen wie Blättern und Trauben seien die gleichen Bakterien-Gruppen zu finden wie in der Erde darunter, berichtet ein Forscherteam im Online-Fachjournal „mBio“. Der Boden scheine eine Art Reservoir für die mit einer Pflanze lebenden Mikroben zu sein. In vorherigen Untersuchungen waren Forscher davon ausgegangen, dass Bakterien vor allem durch Wind, Regen oder Insekten auf die oberirdsichen Teile der Weinstöcke gelangen….Die im Boden zu findenden Bakterien besiedeln demnach auch die darauf wachsenden Rebstöcke – und beeinflussen damit wohl die Eigenschaften der Pflanzen und den Geschmack der Trauben.“

TOP THEMA BIOWEIN – Feinschmecker Heft 10, Oktober 2011

„Heraus aus der Nische …Bio boomt in allen Bereichen, auch beim Wein, praktisch überall auf der Welt. Biowinzer gelten nicht mehr als schrullige Außenseiter, sondern als Elite. Der Verzicht auf Giftspritze und Kunstdünger wird nicht mehr als Gefahr für die Produktqualität gewertet, sondern als Ausdruck einer neuen Ehrlichkeit. Der Biowein konnte den Fachhandel erobern, die Weinkenner und die Top-Gastronomie – nicht aus der Defensive, sondern von der qualitativen Spitze her. Eindrücklich zeigt diesen Erfolg des VDP (Verband Deutscher Prädikatsweingüter), des wohl wichtigsten deutschen Winzerverbands. Von 1990 bis 2007 war Michael Prinz zu Salm-Salm VDP-Präsident, er ließ sich schon 1995 sein eigenes Gut vom Bioverband Naturland zertifizieren. Ihm folgte als Präsident Steffen Christmann, ein Anhänger der noch strikteren biologisch-dynamischen Bewirtschaftung. Auch andere Spitzengüter wie Dr. Bürklin-Wolf, Clemens Busch, Peter Jakob Kühn, Ökonomierat Rebholz und Wittmann arbeiten ökologisch. Dass der Biowein in gut zwei Jahrzehnten einen so fulminanten Wertewandel erleben konnte, hat vor allem zwei Gründe. Zum einen wurde in dieser Zeit immer deutlicher, welch fragiles Kapital hochwertige Weinbergslagen darstellen, bedroht von Erosion und Pestiziden, die das Bodenleben aus dem Gleichgewicht bringen. Überdies spielt seit den 90er-Jahren das Klima verrückt und zwingt die Winzer zu durchdachten Reaktionen. Bio ist, zumindest in Mitteleuropa, auch eine Antwort auf die Erderwärmung… Doch die Bio-Elite steht auch für einen stilistischen Paradigmenwechsel. Über Jahrzehnte sind die konventionell erzeugten Weine immer kräftiger geworden – wegen des Klimawandels und auch, um den Vorlieben mancher Kritiker zu schmeicheln. Hochwertige Weine aus immer reiferen Trauben wurden einander immer ähnlicher. Das Pendel schwingt nun zurück zur Feinheit, zur Differenzierung. Nicht, daß alle Bioweine leicht wären. Aber tendenziell scheinen sie nuancierter zu sein, zumindest ist das ihr Prestige. …Wer die Gewähr sucht, dass Bio auch für die Anwendung handwerklicher Techniken steht, sollte nach biologisch-dynamisch produzierten Produkten suchen…Siegel sagen nichts über den Geschmack eines Weins, denn sie werden wie alle Biozertifikate ohne sensorische Prüfung erteilt. Siegel und Logos hin oder her: An der Notwendigkeit, Weine selbst zu probieren und sich ein eigenes Urteil zu bilden, führt kein Weg vorbei.“ Pannobilisten sind IndividualistInnen… und führen ihre Betriebe unabhängig von einander und reden einander auch nicht drein, was ihre eigenen Weine betrifft. Die Plattform auf der alle zusammenkommen, zusammenwirken, kooperieren und zusammenhalten ist Pannobile. Und das ist nicht nur ein Wein oder ein Gebiet, sondern vor allem eine Gruppe von Menschen mit starkem sozialem Engagement. Pannobile Winzer erkennen Sie daher, falls Sie ihnen in Gestalt eines Weines begegnen, immer am Member of Pannobile Logo auf der Rückenetikette. Die Pannobilisten sind: Claus Preisinger, Judith Beck, Helmuth Renner, Hans Nittnaus, Gernot Heinrich, Hans Gsellmann, Gernot Leitner, Gerhard Pittnauer, Paul Achs. Alle wohnen und wirken im Burgenland am Nordostufer des Neusiedler Sees.

RAW WINE / Naturwein

Was ist Naturwein? – Decanter Magazine, Artikel von Isabelle Legeron MW, September 2011 …“Was genau ist eigentlich Naturwein? Woher stammt er; warum ruft er solch vehemente Reaktionen hervor? Und handelt es sich um eine kurzlebige Modeerscheinung oder hat er wirklich eine Zukunft? …Naturwein gibt es aber schon seit ewigen Zeiten. Als man Wein vor 8.000 Jahren zum ersten Mal herstellte, wurden nicht Unmengen an Hefen, Vitaminen, Enzymen und Mega Purple beigemischt oder mit Umkehrosmose, Cyro-Extraktion und Tanninpulver gearbeitet – um nur einige der vielen Zusätze und Verarbeitungsmethoden zu nennen, die weltweit zum Einsatz kommen. Die Weine jener Zeit waren naturbelassen: Man presste Trauben und vergor sie zu Wein. Die Naturweinbewegung hingegen ist ein relativ neues Phänomen. Diese Bewegung ist nicht einzelnen Personen zuzuschreiben, vielmehr trugen Dutzende dazu bei, ein Bewusstsein dafür zu schaffen, dass Weinanbau und Kellerarbeit zunehmend industrialisiert wird….Obwohl es sich um ein weltweites Phänomen handelt, stammen die meisten Winzer, die für eine Rückkehr zum Weinberg (und weg vom Einsatz von Technologie und Manipulation) plädieren, aus den Weinzentren der alten Welt, wie Frankreich und Italien. Den Biodynamik-Experten Monty Waldin, der Wein sowohl in Europa als auch in der Neuen Welt gemacht hat, überrascht das nicht. „Weine aus der Neuen Welt“ sind mit Hilfe von Technologie erfolgreich geworden – insbesondere mit einer langen, kühlen, temperaturgesteuerten Gärung, oft in riesigen Stahltanks für fruchtbetonte Weine…Naturweinherstellung ist das komplette Gegenteil davon. Weinkellereien in der Neuen Welt setzten von Anfang an auf Technologie, fügt Waldin hinzu, denn es fehlte an Erfahrung, und die Strategie war, im Weinberg und im Keller zu intervenieren, um Risiken auszuschalten.“ …Anstatt die Wissenschaft zu nutzen, um bei der Weinherstellung möglichst wenig einzugreifen, setzen wir sie ein, um vollständige Kontrolle über jede Stufe im Prozess zu gewinen – vom Anbau der Trauben bis zur Weinherstellung selbst. Sehr wenig wird der Natur überlassen. Das ist der entscheidende Punkt, der Naturweinbauern von anderen unterscheidet.

respekt BIODYN – eine biodynamische Weinbewegung seit 2007

Mit Empathie, Freude und Begeisterung stellen wir als Agenten für WeinPersönlichkeiten fest, dass aktuell neun Weingüter aus unserem Portfolio in einem gemeinsamen Impuls zusammen denken, fühlen und handeln (Kopf, Herz und Hand), in dem 2007 in Österreich gegründeten Verein – unter folgender Präambel respekt-BIODYN als Ideal Mai 2017 respekt-BIODYN ist ein Ideal. Es ist ein Qualitätsideal für Produkte und Prozesse in der Landwirtschaft bzw. in der Produktion von Lebens- und Genussmitteln als auch ein Arbeits- und Lebensideal. Kurz gefasst ist es die Suche nach Qualität im weitesten Sinne inklusive des höchst vorstellbaren Respekts vor der Natur, unserer Erde und der Menschheit (ökologische – ökonomische – gesellschaftliche – emotionale Nachhaltigkeit). Wir wollen auch in diesem Sinne transparent und offen arbeiten. Unsere Produkte sollen nach gewissen hohen äußeren Produktionsrichtlinien hergestellt werden – wobei wir auch glauben, dass die innere Haltung der Produzenten, der Menschen, ebenso wichtig ist wie die Aufzeichnung der jeweiligen Produktionsschritte.